Vortrag am 6. Februar: Henri Hinrichsen – Leipziger Musikverleger und Mäzen

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Von Joachim Reisaus

Henri Hinrichsen war ein deutscher Musikverleger, ein Gründer, Förderer und Geldgeber im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts in Leipzig.

Nach dem Freitod seines Onkels Max Abraham, dem der Musikverlag C. F. Peters gehörte, führte Hinrichsen ab 1900 den Verlag allein weiter. Unter seiner Leitung entwickelte sich C. F. Peters zu einem der führenden Musikverlagsunternehmen in der Welt mit Leipzig als Mittelpunkt.

Neben seiner Verlagstätigkeit war Hinrichsen als Mäzen bestrebt, in neue Projekte zu investieren, die der Stadt Leipzig eine überregionale Vorrangstellung sichern sollten. Die Schwerpunkte lagen in der Förderung des Leipziger Erziehungswesens sowie in der Pflege der deutschen Musikwissenschaft und Kultur. Bibliotheken, Museen, Sammlungen, die heute zum unverzichtbaren Bestand Leipzigs gehören, wären ohne Henri Hinrichsen nicht ins Leben gerufen worden.

Der Vortrag stellt aber nicht allein die Bedeutung Hinrichsens dar, sondern entwirft gleichzeitig ein breitgefächertes Panorama jüdischen Lebens in der damaligen Musikstadt Leipzig, unterstützt von einer interessanten Bildpräsentation.

1938 erhielt der Verleger Hinrichsen Berufsverbot. Im Januar 1940 emigrierte das Ehepaar nach Brüssel, wo Martha Hinrichsen an Diabetes verstarb. Henri Hinrichsen wurde 1942 in Ausschwitz-Birkenau ermordet.

Der Holocaust löschte nicht nur das Leben von sechs Millionen Juden aus, sondern vernichtete mit ihnen auch einen Teil der deutschen Kultur.

Henri Hinrichsens Beitrag zur bürgerlichen Kultur Leipzigs Vortrag mit Bildpräsentation von Dr. Joachim Reisaus Dienstag, 6. Februar, 19.00 Uhr Ort: Ariowitsch-Haus, Hinrichsenstraße 14

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