Exkursionen in das Land der Braunkohle

Von Britta Stock

Zum zwanzigjährigen Jubiläum hat der Dachverein „Mitteldeutsche Straße der Braunkohle“ im vergangenen Jahr seinen beliebten Exkursionsführer komplett aktualisiert und erweitert. Mit der dritten Auflage von „Auf der Straße der Braunkohle“ steht nun ein runderneuerter Wegweiser zur größten Landschaftsbaustelle des Kontinents zur Verfügung.

Auf über 500 Seiten offeriert der dennoch handliche Führer vielfältige Möglichkeiten für Entdeckungen im mitteldeutschen Braunkohlerevier, das nach der Wiedervereinigung 1990 einen extremen Wandel erfahren hat. Statt von riesigen Tagebaulöchern wird die Landschaft in absehbarer Zukunft durch rund 175 Quadratkilometer Seefläche geprägt sein.

Der Dachverein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die über 600 Jahre dauernde Historie des Bergbaus in dieser Region vor dem Gedächtnisverlust zu bewahren. Wenn bald aus der letzten Mondlandschaft ein Wasser- und Erholungsparadies für die wachsende Stadtbevölkerung geworden ist, dann erinnern weiterhin Sachzeugen an die industrielle Vor-Geschichte. Derzeit sind es zirka 200 Objekte unterschiedlicher Größe und Bedeutung. Dazu zählen zum Beispiel die erhaltenen Tagebaugroßgeräte in Ferropolis oder der Förderschacht Dölitz, aber auch der neue Braunkohlenpfad bei Halle. Eingeteilt sind die Objekte in sechs Komplexe, gegliedert nach Technik und Industriearchitektur, Natur und Landschaft, Bildung, Siedlung, Freizeit und Wasser. Anhand dieser Systematik gelingt es schnell, sich Ziele nach eigenen Interessen und Vorlieben auszuwählen. Die bewährten Reiseführer-Symbole aus der Pro-Leipzig-Reihe helfen zudem, die wichtigsten Informationen zu den Ausflugszielen rasch zu erfassen.

Auf der Straße der Braunkohle. Exkursionsführer Hrsg. Prof. Dr. habil. Andreas Berkner, 504 S., ca. 800 Farb-Abb., Leipzig: Pro Leipzig, 2016, Preis: 16 €
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