WN 145: In eigener Sache
Liebe Leser, liebe Vereinsmitglieder,
nun ist es also so weit: die Asylbewerberunterkunft in der Waldstraße wird nach und nach bezogen. Menschen, die aus ihren Ländern fliehen mussten und jetzt bei uns Schutz suchen, werden unsere Nachbarn. Sie werden Integrationskurse besuchen, auf die Entscheidung über ihren Aufenthaltsstatus warten und hoffentlich schnell unsere Sprache erlernen.
Diese neuen Waldstraßenviertel-Bewohner werden das Gesicht unseres Viertels natürlich ein Stück weit verändern. Und ich weiß: Veränderungen bringen immer Fragen, Vorbehalte und auch Ängste mit sich. Aber ich bin auch ganz sicher: Angst ist nie ein guter Ratgeber.
Wir sollten deswegen unseren neuen Nachbarn gegenüber offen sein und auch aktiv auf sie zugehen. Warum nicht den Kindern Nachhilfeunterricht anbieten? Warum nicht einen Geflüchteten zum Training im Sportverein mitnehmen? Warum nicht eine Frauen-Laufgruppe ins Leben rufen? Jeder Kontakt hilft, die Integration der Flüchtlinge zu erleichtern und zu beschleunigen.
Zur Offenheit gehört selbstverständlich auch, dass wir Probleme klar ansprechen und thematisieren. Nur so können Missverständnisse ausgeräumt werden.
Unser Viertel hat jetzt die große Chance zu beweisen, dass es zu Recht für das bürgerliche Engagement Leipzigs steht. Eine erste gemeinsame Gelegenheit dafür wird das Funkenburgfest sein, das in diesem Jahr am 17. Juni auf dem Liviaplatz stattfindet. Nicht nur an diesem Tag sollten wir unsere neuen Nachbarn aus der Asylbewerberunterkunft mit offenen Armen willkommen heißen.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Jörg Wildermuth, Vorstandsvorsitzender,
Bürgerverein Waldstraßenviertel e. V.