Von Andreas Reichelt
Am 27. Januar lud der Bürgerverein Waldstraßenviertel e. V. Mitglieder, Förderer und Freunde zum alljährlichen Neujahrsempfang.
Den Auftakt bildete eine Führung durch die Kongreßhalle am Zoo. André Kaldenhoff, Geschäftsbereichsleiter der Betreibergesellschaft Congress Center Leipzig, wusste kenntnisreich von der Geschichte des Hauses zu berichten. So erfuhren die Teilnehmer von den Anfängen des Gutes Pfaffendorf als Fettviehhof mit bereits einem einfachen Ausschank, zu dessen Attraktivitätserhöhung einzelne Wildtierkäfige angeschafft wurden, über den Wandel hin zu einem Gesellschaftshaus von erstem Rang, zu dessen Realisierung von Zoogründer und Gastronom Ernst Pinkwart sogar eine Aktiengesellschaft gegründet wurde.
Die sehr wechselvolle Historie drückt sich auch in verschiedenen Bauphasen aus, wie beispielsweise dem 1924/25 errichteten Weißen Saal, der beeindruckend restauriert wurde. Die Bedeutung dieses Hauses für die Stadt Leipzig insgesamt wurde bei der Darstellung des historischen Gesamtüberblickes deutlich. Es war Gesellschaftshaus, Messehaus, Lazarett im 1. Weltkrieg, Palast-Theater, Parteitagsausrichter, Zentralhaus für Volkskunst, Sitz des Theaters der Jungen Welt und vor allem bis 1981 Heimstatt des Gewandhausorchesters. Dr. Andreas Creuzburg wusste zu berichten, dass Prof. Kurt Masur der Akustik wegen künstliche Pausen einlegte, während vor dem Haus die Straßenbahnen vorbeidonnerten.
Im Anschluss trafen sich Verein und Vorstand ums Eck in der Villa Rosental. Vorstandsvorsitzender Jörg Wildermuth verlas einen Brief von Ministerpräsident Kretschmer, in dem die Arbeit und das Engagement des Vereines gelobt und eine private Spende für die Vandalismus zum Opfer gefallene Spielplatzstatue im Rosental zugesichert wurde.
Bei einem kleinen Buffet, Getränken und guten Gesprächen klang ein interessanter Einstieg in das neue Vereinsjahr aus.
Fotos: Andreas Reichelt