Von Johannes Popp
„Von der Elster an die Alster“, so lautet das Motto, unter dem engagierte Leipziger die Fertigstellung des Elster-Saale-Kanals vorantreiben möchten. Denn nur noch ein kleines un vollendetes Teilstück von 6,5 Kilometern Länge trennt Leipzig vom Meer oder doch zumindest von der Möglichkeit, Hamburg auf dem Wasserweg zu erreichen. Doch wie kam es zu diesem Projekt? Wird es jemals möglich sein, vom Stadthafen im Waldstraßenviertel bis zum Jungfernstieg in Hamburg zu paddeln? Die lesenswerte, reich bebilderte Broschüre Das schiffbare Leipzig, 2017 bei Pro Leipzig in einer zweiten, überarbeiteten und aktualisierten Auflage erschienen, gibt Auskunft.
Schon August der Starke bemühte sich um den Ausbau der Wasserwege der Messestadt. Es sollte aber noch bis zum 19. Jahrhundert dauern, ehe der Unternehmer Karl Heine das verworrene Leipziger Gewässernetz durch zahlreiche Kanalisierungen einer wirtschaftlichen Nutzung zuführte. In den 1930er Jahren trieb man die Anbindung der Elster an die Saale durch den Bau eines Kanals weiter voran, ehe im Verlauf des zweiten Weltkriegs das Vorhaben wieder zum Erliegen kam. Erst nach der Wiedervereinigung gründeten sich Initiativen, die den Plan einer Anbindung Leipzigs an das schiffbare Wasserstraßennetz wieder aufnahmen.
Ob die unvollendeten 6,5 Kilometer des Elbe-Saale-Kanals noch mit einer Fertigstellung rechnen können, diese Frage lässt sich noch immer nicht eindeutig beantworten. Es bleibt uns aber der Traum einer Paddeltour vom Waldstraßenviertel bis zum Jungfernstieg in Hamburg.