Das Naturkundemuseum muss im Waldstraßenviertel bleiben
Liebe Waldstraßenviertelbewohner*innen,
nachdem das neue Naturkundemuseum jetzt nicht in Halle 7 der Alten Baumwollspinnerei realisiert werden kann, läuft die Diskussion um den künftigen Standort wieder auf Hochtouren.
Der Bürgerverein Waldstraßenviertel e.V. hat sich in dieser Frage klar positioniert und tritt für den Umbau, bzw. die Ertüchtigung des bestehenden Gebäudes ein.
Die Gründe hierfür sind vielfältig: Zunächst besteht eine stadtgeschichtliche Dimension. Das Naturkundemuseum ist seit 1923 in unserem Viertel angesiedelt. Die Wiedereröffnung könnte dann im Umfeld des 100-jährigen Bestehens des aktuellen Standortes erfolgen.
Tradition allein ist natürlich kein Argument. Das Waldstraßenviertel ist dem Gebäude und seinen Exponaten eng verbunden: Unsere Schulklassen und Familien sind regelmäßige Gäste. Die Nähe zum Zoo und zum Rosental sind weitere gute Gründe – wir haben hier ein regelrechtes „Natur-Dreieck“.
Die optimale Verkehrsanbindung spricht sowieso für sich: Laut LVZ sind trotz der beschränkten Zugänglichkeit mit über 50 .000 Besuchern mehr Menschen gekommen als im Vorjahr.
Das aktuelle Naturkundemuseum ist zudem als „überirdisches Gebäude“ (anders als der Bowling Treff) optisch sehr präsent und bildet einen Anziehungspunkt über den Ring hinaus. Auch das ist – gerade für die Überlegungen einer erweiterten Innenstadt – nicht unbedeutend.
Ich würde gerne aber noch ein neues Argument in die Diskussion einbringen. Klar ist: Ohne einen Erweiterungsbau ist der aktuelle Standort des Naturkundemuseums nicht zu halten. Genau dies verstehe ich aber als große Chance. Ein attraktiver Neubau wertet das Museum selbst, aber auch das Waldstraßenviertel auf. Hier kann in unmittelbarer Nachbarschaft zur Innenstadt ein architektonisches Kleinod entstehen: modern und in die Zukunft gewandt. Eine mutige Architektur an dieser Stelle entwickelt zusätzliche Strahlkraft für ganz Leipzig.
Jetzt werden verschiedene Standorte durch die Stadtverwaltung geprüft und ich hoffe sehr, dass unsere Argumente dort auch gehört werden.
Mit herzlichen Grüßen
Jörg Wildermuth