Offener Brief an die LVB zur Baumaßnahme auf der Waldstraße

Sehr geehrter Herr Middelberg,

seit gestern ist die Beschilderung für die Baumaßnahme auf der Waldstraße in Kraft. Demnach gibt es für die Bewohner des nördlichen Waldstraßenviertels (ab der Feuerbachstraße) keine Möglichkeit mehr, unser Viertel in Richtung Innenstadt zu verlassen. Als einzige Möglichkeit verbleibt nur die Ausfahrt über die Friedrich-Ebert-Straße auf die Jahnallee, allerdings in stadtauswärtiger Richtung.

Damit ist klar: Die Leipziger Verkehrsbetriebe brechen vom ersten Tag an ein zentrales Versprechen.

Zugesagt war, dass die Bewohner des Waldstraßenviertels die Waldstraße zu jedem Zeitpunkt der Baumaßnahme an mindestens einer Stelle queren können, um in Richtung Innenstadt zu gelangen. So heißt es in einer LVB-Präsentation: „Das Kreuzen der Waldstraße wird über die gesamte Bauzeit über wechselnde Querstraßen möglich sein.“

Und weiter wurde auf der Bürgerinformationsveranstaltung am 14. September wörtlich versprochen: „Wir zwingen also die Anlieger aus dem Quartier östlich der Waldstraße nicht dazu, dass sie nur in Richtung Jahnallee abfließen können.“

Genau dieser Zwang wird jetzt aber laut der aktuellen Beschilderung ausgeübt.

Wir fordern Sie dringend auf, die Verkehrsführung umgehend zu korrigieren und entsprechende Querungsmöglichkeiten einzurichten, damit nicht schon zu Beginn – der für über ein Jahr angelegten Baumaßnahme – Vertrauen verloren geht.

Auch die von den LVB kommunizierte Einschätzung, dass ein Schienenersatzverkehr im östlichen Waldstraßenviertel unmöglich sei, teilen wir nicht. Hier haben sich Ihre Planer bislang offensichtlich einfach zu wenig Gedanken gemacht. Wir sind gerne bereit, Sie bei diesen Überlegungen zu unterstützen, um hier zu einer befriedigenden Lösung für die Waldstraßenviertel-Bewohner zu kommen.

Mit freundlichen Grüßen

Jörg Wildermuth

Vorsitzender Bürgerverein Waldstraßenviertel

Author: Jörg Wildermuth

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4 Kommentare

  1. Liebe verhaßte Kritikerin,
    erstens kennen Sie die Zusammenhänge nicht, die mich veranlaßten, diese Zeilen zu schreiben und 2. hindert Sie niemand daran, das Viertel für die Zeit der unbequemen Baumaßnahme zu verlassen.
    Als Taxifahrer allerdings nehme ich die Umleitungen, die Zeitfresser sind, gern in Kauf und übe mich in staatsbürgerlicher Geduld! Ich verdiene dadurch keineswegs mehr Geld, denn ich werde nach Stunden bezahlt aber Geduld ist eine Tugend.
    Denken Sie mal darüber nach und vielleicht hat die Waldstrasse am Ende einen Beschleunigungsstreifen ganz für Sie allein.
    Hochachtungsvoll DIRK FISCHER

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  2. Diese erneute Aktivität von Ihnen, Herr Wildermuth, ist sehr zu begrüssen. Sie setzen sich wirklich vorbildlich für uns Anwohner ein. Aus unserer Sicht muss aber weiter die Frage der Öffnung des Liviaplatzes während der Bauphase in Betracht gezogen werden.Wie können Sie weiter unterstützt werden, um eine akzeptable Lösung für das nordöstliche Waldstrassenviertel zu finden ? Übrigens haben wir einen Leserbrief an die LVZ geschickt.
    Mit freundlichen Grüssen
    Familie Dr. Dagmar und Axel Pönisch

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    • Vielen, vielen Dank für diesen offenen Brief. Ja, die Waldstr. muss saniert werden. Aber nicht so, dass die Anwohner des Viertels quasi eingesperrt werden. Leben und Arbeiten muss möglich bleiben.
      Wie kann man Sie unterstützen?

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  3. Das tut mir leid, daß die Waldstraßenviertel-Bewohner einen Umweg fahren müssen. Da hat die LVB gleich Mal einen Fehler gemacht?
    Nein, sie hat alles richtig gemacht!
    Mit freundlichen Grüßen
    Euer verhaßter Kritiker

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