Die dicken Rohre sind weg – Aber was wurde eigentlich gemacht?

Viele werden es auf dem Weg ins Rosental gesehen haben: Die dicken Rohre auf dem Fußweg entlang des Zöllnerwegs sind verschwunden. Ich habe bei den Wasserwerken einmal nachgefragt woran dort eigentlich gearbeitet wurde. Hier die Antwort der Pressestelle:

„An der Emil-Fuchs-Straße haben die Fachleute der Wasserwerke in diesem Frühjahr die Arbeiten an einem weiteren Abschnitt des sogenannten 1. nördlichen Hauptsammlers beendet, dessen Innenleben von eingewachsenen Wurzeln befreit, schadhafte Fugen erneuert und die Wände mineralisch beschichtet.

Der Hauptsammler stammt aus dem Jahr 1880, ist Hauptzulauf zum Klärwerk Rosental, 2 m breit und im Scheitel 2,25 m hoch, und besitzt eine 1 m mächtige Natursteinmauer. Er liegt im Grundwasser und ist von schwierigen Bodenverhältnissen umgeben.

Der aktuell sanierte Kanalabschnitt war über 1.000 m lang und wies eine Vielzahl Schäden, eindringendes Grundwasser und Fehlstellen auf. Die Reparatur erfolgte über die gesamte Länge nahezu in geschlossener Bauweise (siehe meine Argumente zur händischen Sanierung), das anfallende Abwasser wurde über den Reparaturzeitraum über eine überirdische Interimsleitung geführt – das waren die Rohre, die Sie gesehen haben.

Für jede Maßnahme suchen die Wasserwerke optimale Sanierungsverfahren. In den vergangenen Jahren bewährt hat sich die händische Sanierung von begehbaren Abwasserkanälen, also der Reparatur der meist gemauerten Sammler direkt im Kanal. „Die Grundsubstanz der Kanäle ist in vielen Fällen trotz des hohen Alters noch sehr gut. Es ist dringend erforderlich, die Sanierungsfähigkeit dieser Kanäle zu erhalten, da diese anderenfalls nur mit deutlich höheren Kosten in offener Bauweise saniert werden können“, sagt der Leiter des Unternehmensbereichs Netze der Leipziger Wasserwerke, Mathias Wiemann.

Warum verstärkt händische Sanierung? Die Sanierung im Kanal vermeidet extrem teure Sanierungsvarianten in offener Bauweise und aufwendiger Maßnahmen zur Havariebeseitigung, sie erhält den benötigten Stauraum und birgt eine deutlich geringere Beeinträchtigung von Verkehr und Anliegern.

Die Sanierung von Abwasserkanälen unter den Straßen Leipzigs ist eine der Hauptaufgaben, denen sich die Leipziger Wasserwerke verschrieben haben. Eigens dazu wurde das sogenannte Kanalsanierungsprogramm aufgesetzt, dass in den nächsten zehn bis 15 Jahren den Nachholbedarf im Bereich Kanalsanierung substantiell abarbeiten will. Allein 2018 sollen insgesamt rund 38,7 Millionen Euro im Abwasserbereich investiert werden; allein im Rahmen des Kanalsanierungsprogramms streben wir die Sanierung von 10 bis 15 Kilometern Kanal jährlich an. Hinzu kommen weitere planmäßige Reparaturen und Sanierungsarbeiten.

Bauabschnitte(Gesamtkosten: ca. 4 Mio. Euro):

o   BA 1 Reparatur zwischen Leibnizstraße und Zufahrt Zöllnerweg 6 (10/2017-05/2018) – beendet

o   BA 2 Reparatur zwischen Zufahrt Zöllnerweg 6  und Waldstr. (09/2018-04/2019)

o   BA 3 Renovierung mittels Rohreinzug zwischen Waldstraße und „Mitte Leutzscher Allee“
im Jahr 2020″

Schön, dass wir so schnell und so umfassend informiert wurden.
Herzliche Grüße
Jörg Wildermuth

Author: Jörg Wildermuth

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