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von Beate Schuhr
Kochen ohne Grenzen – In den Küchen unserer Nachbarn
Liebe Nachbarn,
was wissen Sie über die Essgewohnheiten in Kamerun? Noch nicht so viel? Kennen Sie Kochbananen? Noch nie probiert? Macht nichts, das können wir jetzt gemeinsam ändern. In der heutigen Folge von ‚Kochen ohne Grenzen‘ lernen wir Daryl aus Kamerun kennen.
Daryl lebt seit dem Frühjahr 2019 in Leipzig und wohnt hier bei uns im Waldstrassenviertel in der Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete. Im Internet findet man den Namen ‚Pandechaion‘ für den Verein, der die Gemeinschaftsunterkunft betreibt. Pandechaion bedeutet Herberge. Von der Hausleitung erfahre ich, dass die Gemeinschaftsunterkunft in der Waldstraße seit 2015 in Betrieb ist. Im Haus gibt es neben einigen Wohneinheiten für Familien, überwiegend Doppelzimmer mit Gemeinschaftsbädern und Gemeinschaftsküchen. Auf dem Gelände hinter dem Haus, im Garten, haben neuerdings zwei Enten ein Zuhause gefunden.
Daryl und ich treffen uns – wie in diesen Tagen üblich – online. Unser Gespräch führen wir auf Französisch.
Afrikanische Küche: Beignets und Poulet DG aus Kamerun
Typische Gerichte aus der Küche Kameruns basieren auf Mais, Maniok, Hirse, Reis, Yams, Kartoffeln oder Kochbananen. Dazu werden Saucen oder Gemüseragouts serviert. Fleisch, Geflügel und Fisch sind beliebte, aber teure Zutaten. Auf den Straßen gibt es Guaven, Ananas, Zitronen, Papaya und Kokosnüsse zu kaufen.
Gerne werden frittierte Teigbällchen (Beignets) oder Teigtaschen (Samosas) gegessen. Samosas sind ursprünglich ein typisch indisches Gericht. Im Laufe der Zeit brachten viele Inder die knusprige Köstlichkeit nach Afrika – Kochen ohne Grenzen. In Daryls Heimat wird der Teig mit gekochten Kartoffeln, Mehl und Eiern zubereitet. Gefüllt werden die Samosas in Indien wie in Afrika mit allem, was gut und schmackhaft ist oder verwertet werden soll.
Jetzt zu den Beignets: Aus Mehl, Wasser, etwas Salz, Zucker und einem Treibmittel (Backpulver oder Trockenhefe) wird ein Teig angerührt. Der Teig wird mit der Hand aufgenommen und man lässt kleine Portionen vorsichtig in heißes Pflanzenöl gleiten. So, wie Daryl es uns auf dem Titelfoto zeigt.
Es gibt auch eine süße Variante: Beignets Clara. Der Teig für Beignets Clara enthält zusätzlich Vanillezucker, etwas Natur-Joghurt, Eier, Butter und gelegentlich Rosinen. Wenn der Teig zu kunstvollen Schleifen und Knoten geformt wird, heißt das Ergebnis: Clara en Roulette.
Welche Gerichte sind noch typisch für die Küche Kameruns? Daryl erzählt: „Ein traditionelles Gericht ist Ndolé.“ Die Hauptzutat ist eine Art bitterer Spinat, der mit Nüssen, Zwiebeln, Ingwer und Knoblauch zubereitet wird. Dazu gibt es Kochbanane oder Yams.
Die Kochbanane wird in der kamerunischen Küche als sättigende Beilage genutzt, wie bei uns die Kartoffel. Roh ist sie ungenießbar, gegart dafür umso besser, egal ob frittiert, gebraten oder gekocht.
Jetzt möchte ich ein Gericht mit Kochbananen kennenlernen. „Poulet DG“, schlägt Daryl vor. Ich verstehe, dass es ein Gericht mit Huhn ist, DG sagt mir aber nichts. Hühnerfleisch wird klein geschnitten und in Öl angebraten. Klein geschnittenes Gemüse (z.B. Karotten, Bohnen, Paprika, Tomaten) wird dazugegeben, mit etwas Brühe und einer Würzpaste aus Staudensellerie, Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer und Korianderblättchen oder Petersilie gegart. Die Kochbananen werden in Scheiben geschnitten und frittiert. Die knusprigen Bananenstücke werden mit Huhn und Gemüse gemischt – fertig.
Und DG? „DG ist die Abkürzung für Directeur Général, also ‚Generaldirektor‘.“ Früher aßen nämlich nur die reichen Leute dieses Gericht. Das ist zum Glück nicht mehr so.
Ergänzend zum Text in der Print-Ausgabe der Waldstrassenviertel-Nachrichten finden Sie hier zu jeder Folge das Kurz-Interview ‚In der Küche‘. Willkommen in den Küchen Ihrer Nachbarn!
In der Küche: Daryl
Seit wann kochen Sie?
Seit sieben Jahren.
Wie haben Sie gelernt, zu kochen?
Ich hatte eine Freundin, die in Kamerun in einem großen Restaurant arbeitete und ich habe viel von ihr gelernt.
Für wen kochen Sie am liebsten?
Es spielt keine Rolle, für wen.
Kochen Sie nach Rezept?
Ja.
Gibt es spezielle Anlässe und dazu spezielle Gerichte?
Ja, immer!
Tragen Sie beim Kochen eine Schürze?
Ja, oft.
Worauf können Sie beim Kochen nicht verzichten?
Auf Mehl.
Gibt es ein Gericht, das immer gelingt?
Ja, alles!
Und was kochen Sie sonst noch gerne?
Ich backe gerne Krapfen namens Clara (Beignets Clara).
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