Hans Mayer

Hans Mayer, Literaturwissenschaftler und -kritiker, stammte aus einer großbürger­lichen deutsch-jüdischen Familie.

Er wurde am 19. März 1907 in Köln geboren, studierte Staats- und Rechtswissenschaft, Philoso­phie und Geschichte in Köln, Bonn und Berlin. 1933 wurde er, Jude und Marxist, aus dem Staatsdienst entlassen, emigrierte nach Frankreich und später in die Schweiz.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er nach Deutschland zurück; Tätigkeit beim Hessi-schen Rundfunk, danach Dozent für Soziologie in Frankfurt/Main.

1948 geht er mit seinem Freund Stephan Hermlin in die DDR und übernimmt an der Universität Leipzig den Lehrstuhl für Kultursoziologie und Literaturgeschichte. Seine Vorlesungen im damaligen Hörsaal 40 sind bis auf den heutigen Tag berühmt.

Auf Grund zunehmender Konflikte mit den Behörden verließ Hans Mayer 1963 die DDR und übernahm zwei Jahre später einen Lehrstuhl an der TU Hannover.

Mit 94 Jahren, am 19. Mai 2001, starb Hans Mayer in Tübingen und wurde in Berlin auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof beigesetzt. Im gleichen Jahr erhielt er posthum die Ehrenbürgerschaft der Stadt Leipzig.