Louise Ariowitsch

Schmuel Joseph Agnon Louise AriowitschLouise Ariowitsch erwarb 1915 das Haus in der Färberstra%szlig;e 11 , acht Jahre nach dem Tod ihres Mannes, des Pelzhändlers Julius Ariowitsch. Sie lebte hier bis zu ihrer Emigration nach Paris 1937.

Louise Ariowitsch, geborene Hepner, kam am 12. Juli 1856 im damals preußischen Meseritz zur Welt. Noch vor 1870 siedelte ihre Familie nach Leipzig über. Ihr Vater begründete eine Rauch-waren-handlung, die bald zu den renommiertesten Häusern in Leipzig zählte. Hier heiratete sie auch Julius Ariowitsch, ebenfalls einen bedeutenden Rauchwarenhändler am Brühl. Nach dem Tod ihres Mannes war es der tiefreligiösen Frau möglich, das Grundstück Färberstraße 11 zu erwerben. Während sie mit ihrer Familie im Vorderhaus wohnte, wurde das Hinterhaus für religiöse Zwecke umgebaut. Es gab Vereinszimmer zur Pflege sowie Geschäfts- und Unterrichtsräume.

1921 erfolgte die Erweiterung eines Raumes zur Synagoge, umgangssprachlich häufig die „Ariowitsch-Synagoge“ genannt.

Gemeinsam mit ihrem Sohn Max und Dr. jur. Jacob Hermann Haberstam begründete sie im Andenken an ihren Mann die „Stiftung zum Bau eines Sächsischen Israelitischen Altersheimes zu Leipzig“ (Ariowitsch-Stiftung). Laut Stiftersatzung erhielten sämtliche Bewohner freie Wohnung und Bedienung sowie freie Verpflegung und Taschengeld.

Nachdem Louise Ariowitsch im Alter von 81 Jahren aus dem zunehmend judenfeindlichen Deutschland nach Paris übersiedeln musste, starb sie dort am 19. Juli 1939.